Schloss Heidelberg

Schloss Heidelberg

Das Heidelberger Schloss ist nicht das einzige Denkmal seiner Art mit einer bewegten Geschichte, aber es ist sicher eines der berühmtesten in Deutschland. Seine bunte Mischung aus geschichtlicher und emotionaler Bedeutung inspirierte schon immer die Gemüter, es wurde genutzt, geschändet, besungen und verklärt. Heute dient es der alten Universitätsstadt als Wahrzeichen, Museum und Veranstaltungsort und zieht alljährlich Millionen von Touristen aus aller Welt an.

Schloss Heidelberg: Machtvolle Burg, bedeutende Ruine

Wie überall gehören auch hier Schloss und Stadt untrennbar zusammen. Seit fast 800 Jahren existiert die Burg, erwähnt 1225 und damit kaum 30 Jahre, nachdem Heidelberg zum ersten Mal aktenkundig wurde. Die Pfalzgrafen waren ein mächtiges Geschlecht, die Lage am Neckar begehrt, der Kaiserstuhl, an dessen Nordseite die heutige Ruine auf den Fluss schaut, ein hervorragender Schutzberg. Schon die Schweden verlangten nach dem Schloss, doch erst die Truppen Ludwigs XIV. machten der Herrlichkeit Ende des 17. Jahrhunderts endgültig den Garaus. Der Kurfürst zog nach Mannheim, Stadt und Schloss wurden für ihn uninteressant.

Doch nicht für andere. Eine solche Ruine musste ebenso wie das römische Kolosseum die Begeisterung der Romantiker entfachen. Als Wissenschafts- und Literaturstadt zieht Heidelberg seit Jahrhunderten Prominenz an, von einem klassischen Tourismus lässt sich seit gut 200 Jahren sprechen. Natürlich stürzten sich Maler und Dichter auf die pittoreske Szene, die sich uns bis heute erhalten hat. Einen besonders schönen Blick gewinnt man von der gegenüberliegenden Flussseite, beispielsweise bei einem Spaziergang über den Philosophenweg.

Bis heute ein romantischer Traum, Schloss Heidelberg


Wer Heidelberg besucht, sollte das Schloss besichtigen. Ganz sicher reichen die Stunden eines Tages kaum für die Besichtigung dieser umfangreichen Anlage. Für eine Ruine blieb erstaunlich viel erhalten und jedes Detail für sich ist sehenswert. Nach einem Blick auf Hexenbiss und Goethegedenktafel sowie von der Scheffelterrasse hinab ins Tal oder nach langen Wanderungen durch Bauten, Säle und Gärten darf sich der Besucher beispielsweise auf der Goethe-Marianne-Bank ausruhen oder, falls er eines findet, zumindest ein heruntergefallenes Ginkgo-Blatt als Andenken mit nach Hause nehmen – auch dieser Baum erinnert natürlich an den großen deutschen Dichter. Doch auch andere waren hier, ob Tucholsky oder Jean Paul, Hölderlin oder Clemens Brentano. Und auf Führungen wird gern der Zwerg Perkeo vorgestellt, ein ehemals realer Schlossbewohner, verewigt in Scheffels Versen.

Täglich aufs Neue attraktiv, Schloss Heidelberg

Das Heidelberger Schloss lässt sich heute gut mit der Bergbahn erreichen, einer weiteren höchst attraktiven Heidelberger Einrichtung. Es liegt auf deren Weg zur Molkenkur und weiter Richtung Spitze des Königstuhls, beliebten Ausflugszielen in unmittelbarer Nähe. Doch es lässt sich auch im Schloss tafeln und genießen. Öffentliche und private Festlichkeiten werden hier ausgerichtet. Die Heidelberger Schlossfestspiele bieten Oper, Schauspiel, Theater sowie musikalische Darbietungen für Jung und Alt. Führungen durch Schlossräume und Park finden das ganze Jahr über statt und Ausstellungen informieren über Vergangenes und Aktuelles.


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Interessante Fakten zum Schloss Heidelberg im Überblick:

  • Das Heidelberger Schloss ist eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands
  • Erhebt sich 80 Meter über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls
  • Der Ottheinrichsbau, einer der Palastbauten des Schlosses, gehört zu den bedeutendsten deutschen Bauwerken der Renaissance

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