Die ägyptische Küche ist vielfältig und schmackhaft. Sie zeigt auch ganz deutlich die wechselnde Geschichte von Ägypten. Auch der Stellenwert des Landes als Bindeglied zwischen Asien, Arabien, dem Mittelmeerraum und Afrika spielt eine besondere Rolle. Die Küche von Ägypten weist Einflüsse der libanesischen, türkischen und syrischen Küche auf. Auch haben Mittelmeerküchen, wie die griechische, ihren Einfluss auf die ägyptische Küche genommen.
Zur Zeit der Pharaonen haben die Ägypter Einfluss auf die Küchen der Welt genommen. Bei Ausgrabungen hat man festgestellt, dass bereits vor 5000 Jahren die Ägypter die Teiglockerung durch Sauerteig benutzten. Die alten Ägypter kannten etwa 40 verschiedene Brotsorten. Heutzutage gilt in Ägypten Brot immer noch als Grundnahrungsmittel. Besonders gern wird das ägyptische Fladenbrot, das aish shami, gegessen. Dieses Brot ist eine dunklere Variante des Pita-Brots. Ebenfalls waren die Ägypter die ersten, die kleine Backöfen entwickelten, die man in Privathaushalten aufstellen konnte.
Ausgrabungen haben auch gezeigt, dass die Ägypter als erste Köche weltweit Eigelb mit Olivenöl und Gewürzen mischten. Somit könnten sie als ursprüngliche Erfinder der Mayonnaise gelten.
Essen und Trinken in Ägypten
Die alten Ägypter gelten neben den Mesopotamiern als Entdecker des Biers. Auch wenn der islamische Glaube Alkohol verbietet, ist Bier sehr beliebt in Ägypten.
Die Ägypter haben aus den vielfältigen Einflüssen eine eigenständige Küche entwickelt. Sie ist den Nachbarn zwar ähnlich, aber nicht gleichzusetzen.
Die wichtigen Zutaten der Küche von Ägypten sind besonders frisches Gemüse und Früchte. Besonders gern werden Gurken, Erbsen, Bohnen, Kopfsalate, Datteln, verschiedene Rüben, Feigen, Aprikosen, Äpfel, Melonen, Weintrauben und Quitten verwendet. Verwendung finden aber auch frische Kräuter und Gewürze. Das Fleisch sehr teuer ist, kommt es eher selten auf den Tisch. Wenn dann wird meist Rind oder Lamm verwendet. Der Verzehr von Schweinefleisch wird durch den Koran verboten. An der ägyptischen Küste und am Nil entlang wird auch viel Fisch zubereitet.
Die Portionen der Gerichte sind meistens klein gehalten, doch es gibt eine umfangreiche Auswahl an kleineren Vorspeisen, die in Ägypten Mezze genannt werden. Durch diese vielen Vorspeisen wird der Hauptgang oft überflüssig. Alle Speisen sind sehr gesund, da fast alles mit Olivenöl gekocht wird. Das Essen ist dadurch reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E und effektiven Fettbegleitstoffen.
Zu den beliebtesten Speisen gehört Tahina, das ist eine ölige Sesampaste. Hummus, ein Pürre aus Kichererbsen, wird auch sehr gern gegessen. Baba Ghannug , eine Sesamsauce mit Auberginen sollte man auch unbedingt probieren.
Gegrillte Fleischgerichte, wie Lamm und Hähnchen sind hier auch sehr schmackhaft, sowie Kofta gehacktes Fleisch, meist vom Lamm.
Fast zu jedem Essen wird Reis gereicht. Koshari ist ein traditionelles Gericht, es besteht aus Reis, Kichererbsen, Linsen, kleinen Nudeln und Soßen.
Als Dessert ist die Süßspeise Om Ali eine wahre Gaumenfreude. Es ist eine warme Köstlichkeit aus Kokosflocken, Haselnüssen, Rosinen, Datteln und Pistazien, das ganze wird im Ofen mit Milch ausgebacken. Tee trinken die Ägypter zu jeder Tageszeit.
Die Ägypter essen zu Hause mit den Händen, dazu nutzen sie nur die rechte Hand, da man die linke Hand als unrein betrachtet. Mit Messer und Gabel isst man jedoch in der Öffentlichkeit.
Lassen sie sich die schmackhafte Küche Ägyptens nicht entgehen, sie ist sehr lecker und voller Vielfalt.
Interessante Fakten zu Küche und Speisen in Ägypten im Überblick:
- Brot ist zweifelsohne das Hauptnahrungsmittel in Ägypten
- Das Nationalgericht in Ägypten schlechthin sind die Saubohnen
- Hauptgerichte sind Fleisch-, Geflügel- oder Fischgerichte
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