Kakadu Nationalpark

Kakadu Nationalpark

Der australische Kakadu Nationalpark befindet sich 170 Kilometer östlich von Darwin im Bundesterritorium „Northern Territory“. Der Nationalpark, der wegen seiner besonderen Fauna und Flora sowie seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung sowohl zum UNESCO-Weltkulturerbe als auch zum Weltnaturerbe zählt, wurde 1981 gegründet und erstreckt sich über fast 20.000 Quadratkilometer. Das tropische Klima wird durch die Monsunregenzeit zwischen Dezember und März und die von April bis September reichende Trockenzeit geprägt.

Naturlandschaften des Kakadu Nationalpark


Der Kakadu Nationalpark gliedert sich in verschiedenste Landschaftszonen. Das an der Küste liegende Plateau „Arnhemland“ ist ein fast 100.000 Quadratkilometer großes Siedlungsgebiet der Aborigines. Früher an der Meeresküste liegende Felsformationen ragen auf 500 Kilometer Länge teilweise über 300 Meter aus dem von Schluchten und Spalten durchzogenen Plateau.
Die von den Gezeiten beeinflussten Küsten- und Flussmündungen erstrecken sich bis zu 100 Kilometer in das Landesinnere. Überschwemmungsebenen werden während der Regenzeit mit nährstoffreichem Wasser geflutet und ermöglichen eine große Vielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt. Weiter südlich erstrecken sich Savannenlandschaften und schließlich ausgedehnte Berg- und Tallandschaften.

Geschichte und Kultur des Kakadu Nationalpark

Die Namensbezeichnung „Kakadu“ leitet sich von der „Gagudju“ genannten Sprache der im Norden des Parkgebietes lebenden Ureinwohner ab. Während der 50.000 Jahre langen Besiedlung durch die Aborigines entstanden über 5.000 Kunststätten. Auf Felsen und Höhleneingängen befinden sich jahrtausendealte Malereien, die Jagdszenen, religiöse Zeremonien, die Entstehungsgeschichte der Welt und Darstellungen aus Magie und Zauberei, aber auch Kinderspiele und Übungsbilder darstellen.

Pflanzen- und Tierwelt des Kakadu Nationalpark

Die Flora des Nationalparks, zu der über 1.700 Pflanzenarten gehören, variiert zwischen den unterschiedlichen Landschaftsformen. In steinigen Landschaften haben sich auf große Hitze und lange Dürreperioden spezialisierte Grasarten angesiedelt. In kühleren Schluchtlandschaften befinden sich Regenwälder. Die südlicheren Berggegenden verfügen über zahlreiche endemische Pflanzen. Das sich über große Teile des Nationalparks erstreckende Flachland ist mit Eukalyptus, Wildblumen und Speergras bewachsen. Häufig überflutete Ebenen beheimaten Süßwassermangroven, Schraubenpalmen und Teebäume sowie Riedgräser, weiße, blaue und gelbe Seerosen, Lotusblumen und Wasserlilien. 39 Mangrovenarten haben sich in den Gezeitenebenen und Meeresarmen angesiedelt.

In den vielfältigen Lebensräumen des Nationalparks sind zahlreiche endemische oder bedrohte Tiere beheimatet. Zu den 60 Säugetierarten zählen 8 Känguruh- und Wallaby-Arten, Dingos, Flughunde, Schwarzfuß-Baumratten sowie Beuteltiere wie der „Große Kurznasenbeutler“, der Pinselschwanzbeutler und der Zwergbeutelmarder. Insbesondere während der Regenzeit halten sich 280 Vogelarten im Kakadu Nationalpark auf, zu denen Riesenstorch, Weißbauchseeadler, Spaltfußgans und Brillenpelikan gehören. Unter den fast 120 Reptiliengattungen fallen Süßwasserkrokodile und im Salzwasser lebende Leistenkrokodile besonders auf. Der Nationalpark ist Heimat von 25 Froscharten und von über 50 Süßwasserfischarten und beherbergt nicht zuletzt 10.000 Insektenarten, zu denen schwarz, blau und orange gefärbte Grashüpfer sowie Termiten zählen, die im Süden des Nationalparks mit gewaltigen Termitenhügeln auf sich aufmerksam machen.


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Interessante Fakten zum Kakadu Nationalpark im Überblick:

  • Größe: 19.804 km²
  • Einwohner: vor Ankunft der Europäer etwa 2000, heute etwa 500
  • Klima: Durchschnittstemperatur 34 °C, 90 Prozent des Niederschlages von November bis April