Saint-Germain-des-Prés ist ein besonders beliebtes „Quartier“ (Viertel) von Paris. Es liegt im 6. Arrondissement. Wegen seiner geradezu kleinstädtischen Atmosphäre und den hübschen Plätzen mit ihren traditionsreichen Cafés und Restaurants ist das nur wenige Schritte von der Seine entfernt gelegene Viertel eine Oase der Entspannung in der tosenden Großstadt. Ob als Standort für einen mehrtägigen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt oder nur für einen Café au lait im berühmten „Café de Flore“ – erst, wenn Sie auch in Saint-Germain-des-Prés gewesen sind, können Sie sagen, wirklich in Paris gewesen zu sein!
Das heimliche Herz der Stadt Saint-Germain-des-Prés
Saint-Germain-des-Prés wird im Norden von der Seine begrenzt, im Osten von der Rue de Seine, im Süden von der Rue du Four und im Westen von der Rue des Saints-Pères. Im Zentrum des Quartiers liegt die alte Abteikirche von Saint-Germain-des-Prés, die zugleich seine historische Keimzelle war. Um die unmittelbar am breiten Boulevard Saint-Germain gelegene Abteikirche herum und in den Nebenstraßen befinden sich einige der bekanntesten und beliebtesten Pariser Cafés und Restaurants – nicht zuletzt das „Café de Flore“ und das benachbarte „Les Deux Magots“, die in den 1950er Jahren zu Treffpunkten der intellektuellen Avantgarde Frankreichs wurden, als hier die Philosophen Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir mit ihren existenzialistischen Freunden aus- und eingingen. Aber auch berühmte Künstler wie Juliette Gréco, Jean-Luc Goddard und François Truffaut gehörten zu den Stammgästen. Beide Cafés strahlen noch immer den Charme dieser Zeit aus.
Saint-Germain-des-Prés: Heimat der Intellektuellen und Künstler
Die intellektuelle und kreative Tradition dieses Viertels reicht weit zurück – bereits die Intellektuellen des 17. Jahrhunderts und die Revolutionäre des 18. Jahrhunderts lebten und arbeiteten hier, und seit jeher steht Saint-Germain-des-Prés bei der Pariser Bourgeoisie, dem Großbürgertum der Stadt, im Ruf, politisch links zu sein. Dass Saint-Germain-des-Prés seit jeher ein beliebtestes Pflaster bei Intellektuellen und Künstlern ist, hat übrigens einen ganz praktischen Grund, denn in unmittelbarer Nähe befinden sich einige der wichtigsten Pariser Universitäten.
Das Dorf „in den Feldern“
Hervorgegangen ist das heute im Herzen der französischen Hauptstadt liegende Viertel aus einem ursprünglich vor den Toren der Stadt liegenden Dorf, woran noch heute der Name des Viertels erinnert, denn „des prés“ bedeutet auf Französisch so viel wie „in den Feldern“. Noch im 13. Jahrhundert befand sich Saint-Germain-des-Prés außerhalb der vom französischen König Philippe-Auguste erbauten Stadtmauer, und erst in den folgenden Jahrhunderten wurde es in das rasch wachsende Paris integriert, als sich die ursprünglich auf den Inseln und am rechten Ufer gelegene Stadt auf das linke Seineufer ausdehnte. Besonders sehenswert ist neben der Abtei die Kirche Saint-Sulpice.
Interessante Fakten zu Saint-Germain-des-Prés im Überblick:
- 24. Quartier im 6. Arrondissement der französischen Hauptstadt Paris
- Galt Mitte des 20. Jahrhunderts als Zentrum des französischen Existentialismus
- Einwohner von Saint-Germain-des-Prés werden im Französischen als Germanopratins bezeichnet
Foto: © apeschi – Fotolia.com