Menschen, die ihn mit eigenen Augen gesehen haben, sind fast immer einer Meinung: Der Grand Canyon wird keiner Beschreibung, keinem Foto und keinem Film gerecht, den man zuvor gesehen hat. Wer zum ersten Mal am Rand dieses Naturphänomens steht, blickt auf Jahrmillionen von Erdgeschichte herab und hält beinahe andächtig inne. Rein von den Daten her betrachtet, handelt es sich bei diesem „Loch in der Erde“ um eine Schlucht von über 430 Kilometern Länge, die über Millionen von Jahren hinweg vom Colorado River ins Gestein gegraben wurde.
Grand Canyon: Beste Aussicht von der Südseite aus
Der Grand Canyon National Park ist im US-Bundesstaat Arizona gelegen und wurde im Jahre 1919 vom US-Kongress eingerichtet. 1975 wurde der Grand Canyon Park auf seine heutige Ausdehnung erweitert und umfasst eine Fläche von etwa 4950 km². Das typische Aussehen des Canyons, das von Abbildungen bekannt ist, erschließt sich am besten vom South Rim (Südrand) aus. Ein kleinerer Teil der Besucher kommt über den North Rim zur gegenüberliegenden Seite; die meisten Informationspunkte und touristischen Informationen erhält man aber auf der Südseite, die auch nach vorherrschender Meinung die bessere Perspektive bietet.
Der Grand Canyon ist keine Schlucht, wie wir sie kennen
Wer Schluchten aus den Alpen oder anderen Gebirgen kennt, wird vom Grand Canyon überrascht sein. Denn hier handelt es sich nicht um eine Formation, die sich zwischen Bergen gebildet hat, sondern buchstäblich um ein Loch, das auf der weiten Ebene des Colorado Plateaus erst relativ spät zu erkennen ist. Bei den ersten Erkundungen im Auftrag der US-Regierung soll der Leiter der Expedition notiert haben, dass man dieses Hindernis möglichst bald zuschütten sollte, denn es könne wohl kaum einen Nutzen dieser Naturerscheinung geben. Dazu ist es zum Glück nicht gekommen. Heute können Sie als Tourist die Sehenswürdigkeit am besten mit Shuttle-Bussen erkunden. Rundflüge per Helikopter sind ebenfalls sehr beliebt (wenngleich relativ teuer). Auch Hotels und Campingmöglichkeiten gibt es im Grand Canyon National Park, so dass man den Besuch auf mehrere Tage ausdehnen kann.
Gefahren nicht unterschätzen im Grand Canyon
Zahlreiche Wanderwege und Pfade führen vom South Rim zum Grund der Schlucht. Doch die Behörden warnen ausdrücklich vor einem spontanen Abstieg. Jedes Jahr geraten Menschen in Not, die ihre Kräfte überschätzen. Der Abstieg ist noch relativ einfach, doch auch wenn die Temperaturen am oberen Rand des Grand Canyon noch recht kühl sein können, brennt die Sonne am Boden unbarmherzig und fast ohne Schatten. Nicht selten fehlt dann die Ausdauer, den anstrengenden Aufstieg zum Schluss zu bewältigen. Um den Grand Canyon per Wanderung zu erkunden, sollten Sie sich also zuvor umfassend informieren und ausrüsten.
Interessante Fakten zum Grand Canyon im Überblick:
- Besucher: 4.756.771 (2014)
- Fläche: 4.925,8 km²
- Der Grand Canyon erstreckt sich von Nordosten nach Westen im Norden Arizonas
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